- Garagenbrand - Absturz - 1 FA verletzt

(reb) Carmichael/CA. Bei der Schaffung einer Belüftungsöffnung während eines Gebäudebrandes stürzte ein FA durch das Dach einer Garage in den darunter liegenden Brandraum. Er landete dabei auf dem Rücken. Beim Aufprall rutschte sein Helm nach vorn und sein Atemanschluss vom Gesicht. Seine Beine wurden verschüttet. Er konnte seinen Atemanschluss selbst wieder aufsetzen. Nach eigener Aussage setzte er einen Notruf ab, der jedoch von niemandem gehört wurde. Er löste seinen Bewegungslosmelder nicht aus.

Zwei weitere FA auf dem Dach bemerkten das Fehlen des FA, konnten ihn aber nicht lokalisieren. Ein weiterer FA, der die Wasserversorgung hergestellt hatte, wurde von einem Zuschauer darauf hingewiesen das ein FA durch das Dach gestürzt war. Als er am Gebäude ankam informierte er seinen Fahrzeugführer, der einen Mayday auslöste.

Darauf ging ein Trupp von der Vorderseite der Garage ins Innere vor, in dem das Feuer noch brannte. Unterstützung erhielten sie durch einen Außenangriff von der Vorderseite. Sie fanden den verletzten FA nahe der Rückseite der Garage und konnten ihn durch eine Seitentür ins Freie bringen.

Der Rettungstrupp nahm dem verletzten FA den Atemanschluss ab. Er blies noch für etwa 10 Sekunden Luft ab bevor der Luftvorrat erschöpft war.

Der Verletzte wurde ins Krankenhaus gebracht. Er erlitt Verbrennungen an der Rückseite des Kopfes und an der rechten Hand. Beim Versuch sich selbst zu befreien verletzte er sich außerdem sein linkes Knie, das operiert werden musste. Die Verbrennungen am Kopf infizierten sich im Laufe der Behandlung mit MRSA.

Das Sacramento Metropolitan Fire District richtete noch am gleichen Tag eine Untersuchungskommision ein, die den Zwischenfall untersuchen und Verbesserungsvorschläge unterbreiten sollte, die ähnliche Unfälle in Zukunft verhindern sollen. Folgende Empfehlungen wurden von der Untersuchungskommision herausgegeben:

  1. Alle Einsatzkräfte auf einem Dach oder über einem gefährdeten Bereich sollten vollständige Einsatzkleidung und PA tragen. (Der abgestürzte FA trug für die Brandbekämpfung ungeeignete Handschuhe.)
  2. Das Aufteilen der Besatzung eines Fahrzeugs in verschiedene Einheiten an Einsatzstellen mit mehreren Fahrzeugen sollte überdacht werden.
  3. Das Wechseln der Funkkanäle nach einem Mayday sollte überdacht werden.
  4. Die im direkten Gespräch an der Einsatzstelle erteilten Befehle sollten über Funk bekannt gegeben werden, damit andere Einheiten sich darauf einstellen können. [Anmerkung: das bezieht sich auf die taktischen Befehle für die einzelnen Fahrzeugbesatzungen, nicht die Befehle für einzelne Einsatzkräfte oder Trupps.]
  5. Alle vorgesehenen Stellen in der Leitstelle sollten zu jeder Zeit besetzt sein. (Zum Zeitpunk der ersten Feuermeldung war die Leitstelle unterbesetzt, dadurch kam es zu Verzögerungen in der Einsatzaufnahme, da der Anrufer die Adresse zunächst falsch angegeben hatte.)
  6. Die Führungskräfte sollten die Kommunikation zwischen den einzelnen Einheiten verbessern, damit alle Einsatzkräfte die Befehle verstehen und befolgen. (Eine zur Ventilation auf das Dach befohlene Einsatzkraft ging irrtümlich in den Innenangriff.)
  7. Die Ausbildung im Bereich Baukunde sollte verstärkt werden.

Quelle: Untersuchungsbericht des Sacramento Metropolitan Fire District