Unfälle in
Europa
im Jahr 1995
(Ein getöteter und mindestens 12 verletzte FA)
Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.
Herne (NRW). Bei einer Gasverpuffung beim Bekämpfen eines Kellerbrandes sowie gleichzeitig durchgeführter Personenrettung in einem flashover haben die Kollegen - in Verbindung mit Nomex-Überjacken - nur leichte Verletzungen (2-5 Tage Dienstunfähigkeit) davongetragen.
Quelle: Webseite der Berliner Feuerwehr
Lüdinghausen (NRW). Brand einer Boutique. Der erste Angriffstrupp wird von einem flashover überrascht. Ein Feuerwehrmann (27 Jahre) stirbt, ein zweiter (23 Jahre) überlebt schwerstbrandverletzt.
Einsatzverlauf: Erster Angriffstrupp geht unter PA vor -> Objekt stark verqualmt -> flashover -> ein Toter, ein Verletzter
Quelle: Feuerwehr-Magazin, Nachrichtenteil
Marburg (Hessen). Brand eines Squash-Center. Zwei Trupps werden im 1. OG vom flashover überrascht: ein OLM und ein OFM werden schwerstbrandverletzt, ein BM und ein OFM erleiden leichte Verletzungen.
Einsatzverlauf: Großfeuer -> vier Trupps unter PA im 1. OG -> Teile der abgehängten Decke stürzen ein -> Rückzug versperrt -> alternativ über Steckleiter -> zwei der vier Trupps werden kurz vor dem Fenster vom flashover überrollt -> Rettung über DLK -> vier Verletzte (s.o.)
In Hessen wird schon seit 1980 über Schutzkleidungen diskutiert. 1991 wurden die Marbuger zum Teil mit Anzügen aus Schurwolle ausgestattet (ohne Zuschuss). Im August 1995 werden 12 Millionen Deutsche Mark für 16000 neue Garnituren bewilligt. Heute ist die Uniform abgeschafft und alle erhalten die "neuen" Anzüge aus einer Aramidfaser.
Quelle: Feuerwehr-Magazin 11/95, Seiten 32-37
Berlin. Während eines Brandes der St. Canisius-Kirche in Berlin-Charlottenburg erlitten zwei Kollegen Brandverletzungen. Der bei diesem Einsatz durchgeführte Trageversuch der beiden Kollegen verhinderte schlimmeres. Der Schlussbericht der Senatsverwaltung für Inneres zu einer parlamentarischen Kleinen Anfrage ergab, dass der Schutzanzug den Feuerwehrbeamten nachweislich das Leben gerettet hat!
Quelle: UB 5/95
Aachen (NRW). Bei einem Wohnungsbrand wurden zwei Feuerwehrleute schwer verletzt. Auf der Suche nach einem vermissten Kind öffneten die Feuerwehrleute die Kinderzimmertür. In diesem Augenblick zündete das Feuer durch und erfasste die beiden Kollegen. Trotz getragener Nomex-Kleidung (zweilagiger Materialaufbau) kamen beide Feuerwehrleute mit schwersten Brandverletzungen in das Aachener Klinikum. Das 2-jährige Kind konnte anschließend nur noch leblos geborgen werden.
Quelle: Webseite der Berliner Feuerwehr
St. Wendel (Saarland). Im St. Wendeler Stadtteil Bliesen sind zwei Feuerwehrleute bei einem Wohnhausbrand schwer verletzt worden. Trotz Atemschutzmaske, Helm, Visier und Hitzeschutzhauben erlitten sie beim Innenangriff Verbrennungen im Gesicht und Schulterbereich.
Quelle: Webseite der Berliner Feuerwehr