- Wohnungsbrand - Rückzugsweg versperrt - Rettung durch Sicherheitstrupp - zwei verletzte FA

(tk/bl) Hamburg. Um 06.54 Uhr wurde die Feuerwehr Hamburg in den Stadtteil Winterhude zu einem Feuer auf einem Balkon alarmiert. Der Anrufer, ein Hausbewohner auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat gemeldet, dass der Balkon in voller Ausdehnung brennt und die Flammen auf das Geschoss darüber überzuschlagen drohen. Die ersteintreffenden Einsatzkräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr nahmen nach Ankunft sowie erster Erkundung eine Brandbekämpfung durch zwei Trupps unter schwerem Atemschutz mit zwei Rohren vor.

Ein Trupp nahm die Brandbekämpfung über den Treppenraum vor, ein Trupp mit einer tragbaren Leiter über den Balkon.

In der betroffenen Wohnung im ersten Obergeschoss waren keine Personen anwesend, sie beinhaltete jedoch eine sehr hohe Brandlast und es kam durch das Feuer, welches in der Wohnung brannte, zu einer sehr starken und undurchsichtigen Verrauchung sowie sehr großer Hitze.

Die zu einer Menschenrettung sowie Brandbekämpfung eingesetzten und mit schwerem Atemschutzgerät ausgestatteten Trupps, wurden über den gesamten Einsatz unter Atemschutz durch eine Überwachung von den Einsatzkräften außerhalb des betroffenen Gebäudes standardmäßig über ein Funkgerät abgefragt und betreut.

Aufgrund des massiven Brandgeschehens und der vollständigen Verrauchung in Folge der außergewöhnlich hohen Brandlast, wurde dem Angriffstrupp der Rückzugsweg versperrt und es ereignete sich ein sogenannter Atemschutznotfall.

Dies hatte eine sofortige Suche und Rettung des betroffenen Trupps durch die am Einsatzort befindlichen Einsatzkräfte zur Folge sowie eine Alarmstufenerhöhung.

Beide vermissten Feuerwehrmänner, 55 und 36 Jahre alt, konnten schnell gefunden und gerettet werden. Die Rettungsdienstkräfte mit Notarzt nahmen eine medizinische Erstversorgung vor. Die Feuerwehrmänner, davon einer mit Verbrennungen zweiten Grades sowie einer Rauchgasintoxikation, wurden in Krankenhäuser befördert.

Bei der dramatischen Rettung des Angriffstrupps mussten auch drei Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr rettungsdienstlich gesichtet werden, da sie giftigen Rauchgasen ausgesetzt waren.

Im Verlauf des Einsatzes führten die Einsatzkräfte 10 Personen aus dem betroffenen Gebäude und brachten diese nach rettungsdienstlicher Sichtung in das nahegelegene Gemeindehaus.

Allen betroffenen Einsatzkräften wurde eine psychosoziale Einsatznachsorge angeboten, die mit rund 40 Einsatzkräften im Anschluss durchgeführt worden. Durch das strukturierte Zusammenwirken aller beteiligten Einsatzkräfte konnte eine Schadensausweitung begrenzt werden.

Die Feuerwehr Hamburg war in der Spitze mit 124 Einsatzkräften vor Ort. Die Ermittlung zur Brandursache wurde bereits durch das LKA übernommen.

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