- Gebäudebrand mit vermisster Person - Einsturz - ein verletzter Feuerwehrmann

(bl) Penig (Sachsen). Die Feuerwehr wurden zu einer Rauchentwicklung gerufen. Vor Ort bestätigte sich ein Brand in einem Einfamilienhaus. Die Feuerwehr löschte das Feuer, eine 98-jährige Bewohnerin konnte nur noch tot geborgen werden. Zwei Angehörige (78/m und 77/w) versuchten noch vor Eintreffen der Einsatzkräfte in das Haus zu gelangen und erlitten dabei beide eine Rauchgasintoxikation. Zudem verletzte sich ein 44-jähriger Feuerwehrmann bei den Löscharbeiten schwer.

Der Unfall ereignete sich gegen 9:25 Uhr beim Innenangriff des ersten Trupps. Der verletzte Truppmann war mit einem erfahrenen Trupführer im Einsatz. Als Ausgangssituation ist ein komplett verschlossenes Einfamilienhaus, einschließlich heruntergelassener Rollläden anzumerken. Die Alarmierung erfolgte durch Angehörige, die die Bewohnerin besuchen wollten, jedoch durch Rauch bei Türöffnung selbst betroffen wurden. Dem Einsatz wurden zum Stichwort "BRAND 2" ein LF16/12, ein ELW, ein TLF-W, ein TSF und ein GW-L1 zugewiesen und um 9:10 Uhr seitens der IRLS Chemnitz alarmiert.

Das um 9:19 Uhr erste am Ereignisort eintreffende LF16/12 + ELW nahmen nur extremen Rauch wahr, der so stark war, dass die Haustür durch den Angriffstrupp nicht gesehen wurde. Der Erstangriff erfolgte mit Schlauchpaket über den Hintereingang in das Erdgeschoss. Über diesen erreichte man das Wohnzimmer, anschließend den Flur und öffnete die Küchentür, hinter der der Brandherd vermutet wurde. Entsprechend wurde die Tür dorthin geöffnet, was kurz darauf zu einer Durchzündung führte. Entgegen der Erwartung ging es vom brennenden Küchenraum weiter in ein ebenfalls im Brand befindliches Schlafzimmer. Dort wurde die vermisste Person gefunden. In diesem Raum kam es dann zu einem Teileinsturz. Herabfallende Teile aus dem Deckenbereich trafen den Kameraden. In der Folge wurde der Angriff abgebrochen und die sofortige Erstbehandlung durch eine RTW-Besatzung durchgeführt.

Neben dem Einsturz kam es offenbar zu einer hohen thermischen Belastung. Der Kamerad wurde mit einer handflächengroßen Verbrennung im Nackenbereich ins Krankenhaus eingeliefert. Nur aufgrund der Möglichkeit sich täglich zur Behandlung vorzustellen, konnte der Kamerad das Krankenhaus unter Auflagen wieder verlassen und bleibt für mind. zwei Wochen arbeitsunfähig.

Vor dem Gebäude wurde in der Phase Erstangriff ein Sicherheitstrupp mit Notfallausrüstung vorgehalten und mit einem weiteren Trupp vom TSF verstärkt.

Der Angriffstrupps war dem aktuellen Stand der Technik ausgestattet, inkl. Feuerschutzhaube. An der Ausrüstung ist sichtbar, dass eine sehr hohe Temperaturbeaufschlagung erfolgte. Insbesondere die Visiere der beiden Helme (F220, Visier unter der Helmschale) sind bräunlich verfärbt. Die beiden Atemschutzgeräte, Lungenautomaten und Masken sind im FTZ umfassend geprüft und wieder einsatzbereit gemacht worden. Der Wärmeindikator am MSA alphabelt hat nicht angeschlagen.

Quelle: Brandinspektor Thomas Cramer, Gemeindewehrleiter der Gemeindefeuerwehr Penig und Polizeidirektion Chemnitz