- Gebäudebrand - Lungenautomat verloren - ein verletzter FA

Außenansicht Gebäude schneebedeckter Verteiler Verrauchter Treppenraum

(bl) Traunstein (BY). Die Feuerwehr Traunstein wurde mit Alarmstufe 2 zu einem größeren Wohnhaus-/Werkstattbrand alarmiert, wobei sich bei der Alarmierung noch eine Person im Gebäude befand. Diese wurde dann sofort bei Eintreffen der ersten Mannschaft mit Hilfe der DLK aus dem 5. Stock von einem Balkon gerettet. Der Einsatzleiter erhöhte sofort bei Eintreffen auf Stufe 3, da sich im unteren Teil des Gebäudes eine Schreinerei befand und das ganze Haus sehr alt war. Der Brandherd befand sich im 5.OG/Dachgeschoss. Das Dach war aus Blech und mit ungefähr 80 bis 100 cm Schnee bedeckt, was einen gewaltigen Hitzestau verursachte. Schnell breitete sich der Brand auf das 4.OG aus, da nur Fellböden vorhanden waren und diese sofort durchbrannten. Die eisigen Temperaturen, Brandruine zwischen -10 und -15°C erschwerten die Löscharbeiten extrem. Bei Löscharbeiten unter schwerem Atemschutz mit der Bayern2000-Kleidung erlitt ein Atemschutzgeräteträger eine leichte Rauchvergiftung. Am Boden liegend mit einem Strahlrohr in der Hand, war die Aufgabe des besagten Trupps, der gerade einen anderen Trupp abgelöst hatte, sich zum Brandherd vorzukämpfen. Als der Trupp sich nur ein wenig nach vorne gearbeitet hatte, löste sich der Atemanschluss eines Atemschutzgeräteträgers von der Maske (Überdruckgerät mit Schraubgewinde). Dieser merkte es aber erst als er den nächsten tiefen Atemzug machen wollte. Mit der Hand vor der Maske flüchtete der Trupp sofort in den rauchfreien Treppenraum, der als Fluchtweg vorgesehen war. Der Trupp meldete sich beim Einsatzleiter ab und der einzelne Mann begab sich zu den Sanitätern und dem Notarzt die zur Sicherheit abgestellt waren. Da der Puls sehr hoch und die Sauerstoffsättigung sehr niedrig waren, musste der Mann für 24 Stunden im Klinikum Traunstein beobachtet werden.

Konsequenzen

Der Vorfall wurde bei der Atemschutzaussprache, 10 Tage später, mit allen Atemschutzgeräteträgern besprochen. Die einzelnen Trupps werden angehalten sich noch genauer gegenseitig zu kontrollieren. Bei der zentralen Atemschutzsammelstelle bei Großbränden am GW Atemschutz Traunstein, wird in Zukunft noch genauer darauf geachtet, wie sich die Trupps ausrüsten.

Quelle: http://www.feuerwehr-traunstein.de

Hinweis: In der Rubrik Probleme mit der Ausrüstung finden Sie weitere ähnliche Vorfälle und entsprechende Verhaltenstipps.