- Dachstuhlbrand - Durchzündung - vier verletzte FA
Weilmünster (Hessen). Nach Eintreffen der ersten Fahrzeuge (ELW, TLF und DLK) bot sich den FA folgende Lage: starke Rauchentwicklung, 2. OG und Dachstuhl z. T. in Vollbrand, die fünfköpfige Familie konnte sich selbst in Sicherheit bringen. Der erster Trupp ging mit einem Hohlstrahlrohr über das enge Treppenhaus vor. Während der Löscharbeiten (Anfangsphase) kam es zu einer Durchzündung. Aufgrund der entstandenen Hitze und der starken Sichtbehinderung musste der Trupp den Rückzug antreten. Durch den ungewollten Rückzug des ersten Trupps kam es natürlich zu Stürzen auf der Treppe, dabei zogen sich die Kameraden Verletzungen zu:Beide Kameraden erlitten leichte Verbrennungen an den Ohren. Zusätzlich zog sich ein Kamerad eine große Fleischwunde am rechten Wadenbein zu.
Die Verbrennungen entstanden, weil vorhandene Nomex-Hauben nicht angelegt wurden!
Der zweite Trupp war zum Zeitpunkt der Durchzündung im 1.OG und nicht direkt dem Feuer ausgesetzt. Er bekam wohl Panik als die Hitzewelle von oben herunter kam. Dieser Trupp suchte dann in der Hektik einen Ausweg nach Außen und verlor wohl die Orientierung im Gebäude. Er flüchtete auf ein Vordach und viel dort herunter. Dabei verletzte sich ein Kamerad am linken Knie (Innenbandabriss). Dem zweiten Kameraden wurde von einem umher fliegenden C – Schlauch die Atemschutzmaske vom Kopf gerissen, dabei atmete er Rauchgase ein und zog sich eine leichte Rauchgasvergiftung zu.
Unabhängig von den Unfällen im Innenangriff (keine besonderen Unfälle) erlitt ein fünfter Feuerwehrmann eine Bänderdehnung.
Alle Kameraden trugen ihre Brandschutzanzüge.
Den Einsatzbericht mit Bildern finden Sie unter http://ff-weilmuenster.de/index.php?nid=3&id=41
.Quelle: Peter Schwarz, Gemeindebrandinspektor FF Weilmünster
Anmerkung: Im Mai 2002 fand in einer gemieteten Brandsimulationsanlage eine Schulung von etwa 650 Feuerwehrleuten statt.