- Ofenanlage brannte - ein verletzter FA
Moosinning (BY). Schaden von rund einer halben Million Euro entstand am Dienstag bei einem Brand in einem Großofen in Moosinning. In diesem Ofen wird Silizium und Karbid hergestellt, es soll sich europaweit um das einzige Gerät dieser Art handeln.
Beim Verbrennungsvorgang wird eine Hitze von etwa 1500 Grad Celsius unter Vakuumverschluss erzeugt und Graffit verbrannt. Nach dem momentanen polizeilichen Ermittlungsstand kam gegen 02.55 Uhr vermutlich durch einen technischen Defekt in der Vakuumpumpe, Luft in den Großofen. Dadurch schlug aus dem Deckel eine halbe Meter hohe Stichflamme empor.
Trotz der sofort von den Angestellten der Kraftanlagenfirma eingeleiteten Notfallmaßnahmen (Ofen mit Stickstoff fluten und Kühlen, um ein Abbrennen des Ofeninnenraumes zu verhindern) gelang es nicht, den Brand zu löschen.
Kurz darauf kam es zu einer kleinen Explosion. Die beiden 32- bzw. 37-jährigen Aufsichtspersonen, die den Verbrennungsvorgang im Steuerungsraum überwachten, konnten zuvor keinerlei Auffälligkeiten bzw. Störungen am Ofen feststellen.
Da sie den Flammenaustritt aber bemerkten, wurde die Feuerwehr alarmiert. Eine Vielzahl von Löschkräften der Wehren aus Moosinning, Eichenried und Altenerding rückten zur Unglücksstelle an.
Vor den Gebäuden mussten noch mehrere Paletten mit diversen Gasflaschen entfernt werden, um jegliche Gefährdung auszuschließen. Bei den Löscharbeiten erlitt ein Feuerwehrmann eine leichte Brandverletzung an der Hand.
Quelle: Feuerwehrmagazin
Anmerkung: Auf einem Bild im Onlineartikel des Feuerwehrmagazins war unten rechts ein Kamerad mit ungeschützten Unterarmen zu erkennen. Hier zeigt sich die Wichtigkeit von passenden Überjacken (Ärmellänge...) und von Innenhandschuhen, Daumen- oder Handschlaufen die ein Hochrutschen des Ärmels verhindern (vgl. Schutzkleidung).
Anmerkung von Herrn Reuther (1. Kommandant der FF Altenerding): Der Feuerwehrmann hat sich eine kleine Brandblase zwischen Zeigefinger und Daumen auf der Handinnenseite zugezogen. Trotz vollständiger Schutzkleidung - Hitzeschutz (Handschuhe und Lederhandschuhe) kam es zu dieser Gott sei Dank nur leichten Verletzung. Es mussten die Flammen mit Löschdecken erstickt werden, dabei kam es zu Temperaturen von über 900 Grad.