Unfälle in Österreich im Jahr 2012

(63 verletzte FA)

Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.


- Wohnungsbrand mit Menschenrettung - Hitzestrahlung - ein Verletzter

Beschädigte Schutzkleidung (gz) Landeck (Österreich). Exakt um 20:23 Uhr wurde in Landeck Feueralarm ausgelöst. Die Feuerwehr Landeck fuhr mit 11 Fahrzeugen und 68 Mann zum Einsatz "Wohnungsbrand im 3. Stock". Bereits bei der Anfahrt zeigte sich, dass die Wohnung in Vollbrand stand und das Feuer bereits auf die darüberliegende Wohnung über den Balkon übergreift. Während die Drehleiter mit den anderen Fahrzeugen in Stellungs gebracht wurde, wurde eine zweite Drehleiter über die Leitstelle Tirol zur Menschenrettung angefordert. Die ausgerüsteten Atemschutztrupps drangen über das Stiegenhaus auf der Ostseite des Gebäudes zur Menschrettung und zum Löscheinsatz ein und die Mannschaft der Drehleiter kümmerte sich auf der Westseite um die Eingeschlossenen im vierten und fünften Stockwerk bzw. den weiteren Löscheinsatz. Die alarmierte Drehleiter der FF Imst (mit TLF und Pumpe) übernahm nach dem Eintreffen zur Unterstützung mit 16 Mann die Menschenrettung der eingeschlossenen Personen auf der Ostseite. Einige Personen konnten nur mit Hilfe von Fluchtmasken gerettet und über das Stiegenhaus bzw. die Drehleiter in Sicherheit gebracht werden. Zum letzten Einschlossenen, der in der Wohnung über dem Brandherd wohnte, wurde über das Mobiltelefon seines Sohnes Kontakt gehalten. Die Feuerwehr gab über das Telefon erste Anweisungen bzw. versuchte ihn zu beruhigen. Aufgrund der großen Hitze und der starken Rauchentwicklung konnte er erst nach einiger Zeit mit Hilfe einer "Fluchtmaske" von einem Atemschutztrupp gerettet werden. Nach ca. einer halben Stunde konnte davon ausgegangen werden, dass alle Bewohner in den darüberliegenden Wohnungen in Sicherheit waren. Insgesamt waren 19 Atemschutztrupps (zu je drei Mann) im Einsatz. Das Haus wurde nach dem Brand aufgrund der Beschädigungen an der Elektrik und dem fehlenden - durch das Feuer zerstörte - Geländer im Stiegenhaus gesperrt.

Beschädigter Atemanschluss und PA Beschädigter Nackenschutz am Helm Das Feuer entwickelte sich auch auf das Stiegenhaus und ein Feuerwehrmann erlitt aufgrund der großen Hitzeentwicklung trotz der Schutzausrüstung leichte Verbrennungen. Er wurde vom Roten Kreuz Landeck in das Krankenhaus Zams gebracht.

Vermutungen des Kommandanten:

Es wurden ältere Schutzjacken (PU mit Nomexgewebe) getragen. Ein Problem könnten die Nahtstellen an den Ärmeln gewesen sein. Die PU-Schicht wurde zerstört, das innere Nomexgewebe hätte jedoch standgehalten. Aber: Bei den Nahtstellen vom Torso zum Ärmel sind diese aufgegangen und haben die Hitzestrahlung durchgelassen. Noch schlimmere Verbrennung hat vermutlich der - unter der Jacke getragene - Einsatzoverall verhindert. Dieser hat der Hitze standgehalten. Mit dem Umstellungsprozess auf die neuen Schutzjacken hat die Feuerwehr Landeck im November 2011 begonnen.

Quelle: Feuerwehr Landeck

- Großbrand - drei verletzte FA

(gz) Neustadtl an der Donau/Amstetten (Österreich). Brand eines Wirtschaftsgebäude eines Bauernhofes. Aus bisher unbekannter Ursache brach der Brand im Dachgeschoß des Gebäudes aus. Beim Eintreffen der ersten Feuerwehren schlugen bereits meterhohe Flammen aus dem Dachstuhl. Unverzüglich wurden 14 Feuerwehren des Bezirk Amstetten zur Brandbekämpfung alarmiert. Unter Einsatz von schwerem Atemschutz konnte durch einen gezielten Innenangriff das Wohngebäude geschützt werden. Über Steig1 Amstetten konnte zusätzlich von außen der Brand rasch unter Kontrolle gebracht werden. Das Wirtschaftsgebäude konnte trotz den Bemühungen der Feuerwehren, im Gegensatz zum Wohnhaus, nicht gehalten werden. Bei den Löscharbeiten wurden 3 Feuerwehrmitglieder leicht verletzt. Zwei von ihnen wurden mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins LKM Amstetten eingelieferte.

Quelle: Pressedienst Bezirksfeuerwehrkommando Amstetten / wax.at

- Schwelbrand in Silo-Trockenanlage - 2 verletzte FA

(gz) Pöttelsdorf (Österreich). Am 18.09.2012 um 15:48 Uhr erfolgte von der LSZ die B1 Alarmierung über einen Brand in der Fa. Vitakorn in Pöttelsdorf. Bereits um 15:54 Uhr wurde von der FF Pöttelsdorf über die LSZ die B2 Alarmierung ausgelöst. Um 16:25 Uhr wurde auf B3 erhöht.

Bei der Fa. Vitakorn wurden in einem 50 Tonnen fassenden Silo 30 Tonnen Bio-Sonnenblumenkerne zum Trocknen eingelagert. Während der Trocknungsphase kam es aus bisher ungeklärter Ursache zu einem Schwelbrand der Sonnenblumenkerne. Der Schwelbrand breitete sich vom 2. bis zum 4. Stock des Silos aus. Aufgrund der schwer zugänglichen Räume, diese waren bereits sehr stark verraucht, wurde versucht, den Brand von außen mittels Löschwasser zu kühlen und um damit eine Ausbreitung zu verhindern. Mehr als 11 ATS-Trupps versuchten während dessen den Brand von Innen zu löschen bzw. auch zu kühlen. Dabei wurde ein ATS-Mann durch einen herabstürzenden Deckenteil verletzt und 1 ATS-Mann erlitt einen Kreislaufkollaps. Beide wurden mit der Rettung in das UKH Eisenstadt eingeliefert. Von außen wurde die Kühlung hauptsächlich durch den Hubsteiger der STF Mattersburg durchgeführt. Um 18:35 Uhr wurde von OBR Adolf Binder der Behördenleiter Whr. Mag. Klaus Mezgolits verständigt, welcher kurze Zeit später am Einsatzort eintraf. Desweiteren waren auch BR Eduard Feurer und mehrere Mitglieder des Bezirksfeuerkommandos anwesend. Die Einsatzleitung wurde von HBI Adolf Binder jun. besetzt. Der Einsatzleiter wurde von der FF Pöttelsdorf gestellt.

Gegen 17:00 Uhr wurde ein ATS-Mann durch ein herabstürzendes Deckenteil am Kopf getroffen und wurde nach Erstversorgung der Rettung in das UKH Eisenstadt eingeliefert. Um 17:43 Uhr war bereits der 7. ATS Trupp im Einsatz. Um 18:20 Uhr wurde ein weiterer ATS-Mann wegen Kreislaufprobleme mit der Rettung in das UKH Eisenstadt eingeliefert. Um 18:29 Uhr war der 11. ATS Trupp im Einsatz. Um 18.45 Uhr konnte von OBR Adolf Binder "Brand unter Kontrolle bzw. Brand aus" gegeben werden. Bis ca 21.15 Uhr wurden Nachlöscharbeiten bzw. Sicherungsvorkehrungen getroffen. Die Fa. Vitakorn wurde geschlossen und ein weiterer Zutritt ist bis auf Weiteres untersagt. Am 19.09.2012 werden die Brandursachenermittler der Polizei die Brandursache erheben.

Insgesamt standen 7 Feuerwehren mit insgesamt 107 Einsatzkräften + Einsatzkräfte des BFKDO Mattersburg im Einsatz.

Rückansicht des beschädigten Helms Feuerwehrmann durch herabstürzendendes Deckenteil am Kopf verletzt

Quelle: Bezirksfeuerwehrkommando Mattersburg

- PKW Brand - ein verletzter Kamerad

Quelle: FF Kalsdorf/Völkl (gz) Kalsdorf (Österreich). Bei der Brandbekämpfung eines PKW-Brandes wurde ein Hochdruck-Impulslöschgerät eingesetzt. Dabei zog sich ein Atemschutzgeräteträger trotz vollständiger Schutzbekleidung Verbrennung an Hand und Schulter zu.

Medienbericht kleinezeitung.at

Quelle: FF Kalsdorf/Völkl

- Brand in Pflegeeinrichtung - 3 verletzte Kollegen

(gz) Wien (Österreich). Am Samstag, den 15.12.2012 wurde die Wiener Berufsfeuerwehr zu einem Brandmeldeanlagenalarm in das Caritas Pflegehaus St. Barbara gerufen. Das Haus betreut Rund 260 pflegebedürftige Personen. In einem Zwei-Bett-Zimmer der Station 1 im Erdgeschoss hatte ein Rauchmelder gegen 21:25 Alarm ausgelöst. Der 1. Angriffstrupp ging im Zuge der Erkundung mit "Atemschutz in Vorbereitung" (PA am Rücken, Maske am Trageband umgehängt - die BF Wien verwendet 2-Punkt Helm/Maskenkombination) zum betroffenen Zimmer vor. Dabei wurde eine starke Rauchentwicklung festgestellt und der Trupp entschloss sich zu einer dringlichen Menschenrettung einer Person, welche noch im Krankenbett des brennenden Zimmers lag. Diese und weitere 30 Personen auf der betroffen Station wurden in Sicherheit gebracht. Im Zuge dieser akuten Menschenrettung aus dem verrauchten Zimmer kam es zu Rauchgasinhalationen, welche im Krankenhaus untersucht wurden. Glücklicher Weise blieb dieser Zwischenfall ohne weitere gesundheitliche Einschränkungen.

Quelle: BF Wien, Ing. Bruckmüller

- Zimmerbrand - Absturz - 1 verletzter Kollege

(gz) Wien (Österreich). Aus bisher unbekannter Ursache war es am Nachmittag des 31. Dezember 2012 in der Kupelwiesergasse in einer Wohnung im 1. Stock zu einem Zimmerbrand gekommen. Nach gewaltsamen Öffnen der Wohnungstüre wurde vom Atemschutztrupp eine ältere weibliche Person in der Wohnung am Boden liegend vorgefunden und unverzüglich aus der Wohnung gerettet und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch Verabreichen von Sauerstoff medizinisch erstversorgt. Unmittelbar nach der Personenrettung wurde der Brand unter Atemschutz gelöscht und das stark verrauchte Stiegenhaus kontrolliert und belüftet. Da von der geretteten Wohnungsinhaberin angegeben wurde, dass sich noch mehrere Personen in der Wohnung befinden, wurde zeitgleich mit der Brandbekämpfung die noch stark verrauchte Wohnung nach weiteren Personen untersucht. Aus bisher ebenfalls unbekannter Ursache löste sich ein Fenstergitter, welches sich als Absturzsicherung bei sogenannten "Französischen Fenstern" befindet, aus der Verankerung, wodurch im Zuge des Einsatzgeschehens ein Feuerwehrmann unter Atemschutz durch dieses Fenster stürzte und mit Verletzungen unbestimmten Grades im Vorgarten des betroffenen Objektes zu liegen kam. Laut erster Rückmeldung von den behandelnden Ärzten, hatte der Kollege "Glück im Unglück", da keine lebensbedrohende Verletzung festgestellt werden konnte. Nach einer Untersuchung im Krankenhaus, konnte der Kollege dieses am Abend wieder selbständig verlassen.

Quelle: Ing. Bruckmüller Berufsfeuerwehr Wien und fireworld.at