Gründungsgeschichte
Im Jahr 1996 wurde ich in meiner FF Sicherheitsbeauftragter. Für einen UVV-Dienstabend, den ich abhalten sollte, suchte ich im Netz und in Zeitschriften nach Unfällen im Atemschutzeinsatz. Da ich leider keine Stelle fand die solche Unfälle zentral erfasst, entschloss ich mich alle mir bekannten Unfälle für den anstehenden Dienstabend aufzulisten. Etwa zeitgleich hatten wir in der Berufsschule das Thema Internet und erstellten einfach gestaltete Internetseiten im Unterricht. Diese beiden Faktoren motivierten mich meine gesammelten Unfälle allen Interessierten zugänglich zu machen. Die ersten Jahre war die Seite nur über umständliche Adressen zu erreichen (AOL, planet-interkom, tiscali...). Im Laufe der Zeit wuchs die Seite immer stärker, durch positive Kritiken von Besuchern wurde ich stets motiviert. Verlinkungen von anderen Seiten und "Werbung" im Fachbuch "Einsatzpraxis - Atemschutz, 3. Aufl." (Hrsg. Cimolino, ecomed-Verlag) sorgten für zahlreiche Besucher.
Insbesondere das Thema Schutzkleidung machte mir in meiner Wehr Sorgen. Meinen ersten Kontakt mit Hitze und Rauch erlebte ich 1997 während eines Kellerbrandes. Der Einsatz stimmte mich sehr nachdenklich und führte zu weiteren Aktionen im Bereich Ausrüstung und Ausbildung: Meine jährlichen UVV-Dienstabende nutzte ich, neben anderen wichtigen Themen, stets für einen Überblick in Sachen Atemschutzunfälle, Informationen zur persönlichen Schutzausrüstung etc.. Für einen Sonderdienstabend konnte ich Jan Südmersen von der 15 km entfernten BF Osnabrück gewinnen, er hielt einen sehr eindrucksvollen Vortrag zum Thema "Rauchdurchzündung und Rauchexplosion". Die 50-Jahrfeier meiner Ortswehr nutzte ich für die Darstellung unserer Schutzkleidungsprobleme, leider ohne große Erfolge. Lediglich die private Beschaffung von Helmtuch, Hauben und EN-Handschuhen konnte ich erzielen, worüber ich nicht sonderlich stolz war. Für die zeitgemäße Ausstattung der Feuerwehrangehörigen ist immer noch die Kommune zuständig! Offenbar richteten wir uns damals nach der Richtlinie "Erst muss was passieren, dann wird gehandelt...". Diese traurige Richtlinie gibt es übrigens wirklich, studieren Sie einfach mal die Unfälle und deren Folgen. Vielerorts wurde nach Unfällen innerhalb kürzester Zeit angemessene Schutzkleidung beschafft...
Warum lernen wir nicht aus vergangenen Unfällen? Wieso muss ein Unfall erst in unmittelbarer Umgebung stattfinden bevor Missstände erkannt werden?
Durch meine BF-Ausbildung in Düsseldorf (1999/2000) bekam meine Seite frischen Wind. Die Themen Heißausbildung, Schutzkleidung usw. konnte ich dadurch stark ergänzen. Die Seite wurde allerdings immer unübersichtlicher und eine grundlegende Umstrukturierung wurde notwendig. Im Januar 2002 gingen meine Seiten mit der Adresse www.atemschutzunfaelle.de.vu und wenig später mit www.atemschutzunfaelle.de online. Kurze Zeit später folgte die Einrichtung von Gästebuch, Counter und Newsletter. Seit dem Sommer 2002 stellt mir die FF Vockenhausen/Hessen ein Informationsforum "Atemschutz" zur Verfügung. Dort kann jedermann seinen Senf zu sämtlichen Atemschutzthemen abgeben. Als allgemeine Diskussionsplattformen möchte ich Ihnen das Forum unter www.feuerwehr.de und die Newsgroups unter www.feuerwehrmann.de empfehlen. Aus Zeitmangel schaffe ich es leider nur noch sehr selten dort mitzulesen oder gar mitzuschreiben.
Ich möchte mit Atemschutzunfaelle.de natürlich niemanden persönlich angreifen! NIEMAND kann sich von Fehlern im Einsatzdienst freisprechen, es wird immer wieder zu Unfällen kommen, spätestens wenn Murphy´s Gesetz zuschlägt. Diese private Homepage soll Anregungen geben, um Ausbildung und Ausrüstung weiter zu verbessern. Oftmals sind es Kleinigkeiten die den Einsatzdienst noch sicherer machen. Einsätze, Übungen und insbesondere Unfälle sollten unbedingt ehrlich analysiert werden, um daraus Lehren zu ziehen. Durch das "Schönreden" wird keinem geholfen, die perfekte Feuerwehr gibt es nicht.
Ihr
Björn Lüssenheide