- Brand mit Phosgenfreisetzung

(bl) Achim (Niedersachsen). In einem Industriegebiet kam es zu einem Brand in einer Kunststofffabrik. Bereits am Vorabend war die Feuerwehr hier zu einem Brand in einer Kunststoffmühle gerufen worden. Das Feuer konnte schnell unter Kontrolle gebracht und abgelöscht werden. Am Morgen wurde dann erneut Brandrauch festgestellt. Aus bislang ungeklärter Ursache war es wieder zu einem Brandausbruch gekommen. Weiterhin konnten erhöhte Temperaturen in einem Kunststoff-Silo gemessen werden. Erneut wurde das Feuer bekämpft und die Temperatur im Silo heruntergekühlt. Der Brand war schnell unter Kontrolle. Aufgrund der austretenden Kunststoffdämpfe im Brandrauch wurden durch den Messtrupp des Landkreises Verden Messungen in der Umgebung durchgeführt. Hier stellte man fest, dass es eine erhöhte Konzentration von Phosgen in der Luft gab. Die Bevölkerunng wurde mittels Rundfunkdurchsagen gewarnt, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Da man davon ausgehen musste, dass sich mehrere Einsatzkräfte mit dem giftigen Stoff kontaminiert hatten, wurde ein Großaufgebot des Rettungsdienstes zur Einsatzstelle alarmiert. Rund 60 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei wurden nach dem Einsatz entkleidet, abgeduscht und grob dekontaminiert. Anschließend wurden alle Betroffenen von mehreren Notärzten untersucht. Auch die Kleidung der Einsatzkräfte sowie diverses Arbeitsgerät mussten nach dem Einsatz aufwendig gereinigt werden. Nach Abschlusss der medizinischen Untersuchungen konnte gemeldet werden, dass keine Einsatzkräfte durch das ausgetretene Phosgen verletzt wurden.

Quelle: Kreisfeuerwehr Verden, SEG Presse, Christof Dathe