- Schnelle Brandausbreitung - Rettung über DLK
(ar/kd) Antwerpen (Belgien). Am 5. August 2005 kam es in Antwerpen zu einem Brand in einem vierstöckigen Altbau. Ein Trupp suchte im 2. OG nach vermissten Personen. Stattdessen wurde dort jedoch ein kleiner Schwelbrand entdeckt. Nachdem das Feuer unter Kontrolle war, leitete die DLK 1 die Suche und Rettung in den oberen Geschossen ein. Die DLK wurde eingesetzt, da das Treppenhaus vom Feuer beschädigt war. Kurz nach dem Einstieg in das 3. OG zündete jedoch das 2.OG durch. Der Trupp im 3. OG bemerkte die schnelle Brandausbreitung und trat den Rückzug über DLK 1 an. Die DLK 1 blieb angeleitert, da von dieser Etage kein anderer Weg ins Freie führte. Der Maschinist der DLK 1 wartete, bis der komplette Trupp im Korb war. Gerade als alle im Korb waren, gab es eine Durchzündung im 2.OG; der gesamte Korb und die FA wurden von den Flammen eingehüllt.
Durch qualitativ hochwertige, vollständig getragene PSA und viel Glück wurde kein Truppmitglied verletzt. Der Korb hingegen brannte vollständig aus.
Die kompletten Ursachen für diesen Beinaheunfall sind unklar. Folgende Faktoren waren vermutlich erschwerend:
- Der Trupp führte keine Schlauchleitung mit sich. Hätte er diese bei sich gehabt, hätte er den Schwelbrand im 2. OG löschen können.
- Über die DLK 2 wurde durch eine Ventilationsöffnung im Dach (geplatztes Fensterglas) ein Außenangriff vorgenommen. Dadurch wurde die Natürliche Ventilation behindert und das Potential für eine schnelle Brandausbreitung erhöht.
Bei diesem Einsatz starben außerdem zwei Bewohner des Hauses; mehrere andere Bewohner konnten gerettet werden.
- Bilderserie und ergänzende Informationen (deutsch)
- Bilderserie und ergänzende Informationen (englisch)
Hinweis: In der BRANDSchutz-Ausgabe 2/2006 finden Sie einen ausführlichen Bericht mit zahlreichen Bildern. Atemschutzunfaelle.eu übersetzte den Artikel, der unter dem Titel "Beinaheunfall unter Atemschutz: Rettungskorb der Drehleiter wird von Flammen erfasst" zu finden ist.
Quellen: Atemschutzunfaelle.de-Team, Frank Boelens (777, Fotos) und www.firefighterclosecalls.com