November 2011 - Luftnot in gasbefeuertem Container
(ar) Bayern. Während einer Weiterbildung in einem Brandcontainer kam es zu einem Atemschutznotfall.
Die Mitglieder des betreffenden Trupps absolvierten an diesem Tag ihren zweiten Durchgang im Brandcontainer. Die Pause zwischen den Durchgängen (gerechnet vom Ende des ersten Durchgangs bis zum Einsatz als Sicherungstrupp) war mit mindestens einer halben Stunde, bei vorheriger Einsatzzeit von ungefähr 10 Minuten, gut berechnet. Ausreichend Flüssigkeitszufuhr hat stattgefunden.
Beide Feuerwehrmänner sind seit mehreren Jahren ausgebildete Atemschutzgeräteträger und haben regelmäßig an Weiterbildungen und Übungen teilgenommen. Die körperliche Fitness des in Not geratenen AGT ist als weit überdurchschnittlich zu bewerten.
Nach der Meldung bei der Atemschutzüberwachung bekam der Trupp die Aufgabe als Sicherheitstrupp für den vorhergehenden Trupp bereit zu stehen. Sobald dieser seinen Durchgang absolviert hatte und der nächste Sicherheitstrupp ausgerüstet war, bekam der betreffende Trupp seinen Einsatzbefehl zur Personensuche und Brandbekämpfung. Auf den Einsatzbefehl hin schlossen sich die Atemschutzgeräteträger den Lungenautomaten gegenseitig an die Maske an und begannen mit dem Innenangriff. Im vordersten Brandraum des Conainers angekommen, bekam der eine Atemschutzgeräteträger auf einmal keine Luft mehr und verließ über den seitlichen Notausgang fluchtartig den Gefahrenbereich. Er bekam erst außerhalb des Containers, nach dem Absetzen der Maske, wieder Luft zum Atmen. Auf der Suche nach der Ursache stellte sich folgende Situation dar: Das Druckmanometer zeigte 0 bar an. Die Flasche war verschlossen.
Die Ursache für die geschlossene Flasche war nach kurzer Rekapitulation der Abläufe gefunden: Der Atemschutzgeräteträger hatte für seinen zweiten Durchgang den Pressluftatmer von einem anderen AGT übernommen, der nach Hause musste. Dieser hatte zwar das Gerät für den Einsatz vorbereitet, aber die Flasche wieder verschlossen. Der in Not geratene AGT hatte nur einen kurzen Blick auf das Manometer geworfen und das Gerät nicht weiter kontrolliert.
Empfohlene Vorgehensweise:
Es ist zwingend geboten, vor einem EInsatz als AGT sich persönlich von der Funktionsfähigkeit des Pressluftatmers durch die Durchführung einer Einsatzkurzprüfung zu überzeugen und sich nicht nur auf andere Kameraden zu verlassen. Auf gegenseitige Kontrolle im Trupp auf den richtigen Umgang mit Persönlicher Schutzausrüstung ist ein hoher Wert zu legen.