- Schnelle Brandausbreitung - zwei getötete Kollegen

(ar) - Contra Costa/CA (USA) - Beim Brand eines Wohnhauses verstarben aufgrund eines Phänomens der schnellen Brandausbreitung zwei FA, die sich im Innenangriff befanden.

Beim Eintreffen der Einheit am Brandobjekt wurden zwei ältere Personen sicher vermisst. Daher gingen die beiden FA zum Innenangriff in das Wohnhaus vor. Nachdem sie eine der vermissten Personen gefunden hatten, kam es im hinteren Bereich des Gebäudes zu schneller Brandausbreitung, wodurch es zu einem "Feuerball" kam, durch welchen die FA so stark verletzt wurden, dass sie - ebenso wie die beiden anfangs vermissten Bewohner des Hauses - verstarben.

Quellen:
www.firetactics.com/
www.firefightingnews.com/

Update - NIOSH-Bericht

(ar) Contra Costa/CA (USA) – NIOSH hat inzwischen den umfassenden Untersuchungsbericht zu o.g. Unfall veröffentlicht, dessen Zusammenfassung und Empfehlungen zur Verhinderung ähnlicher Unfälle in der Zukunft im Folgenden wiedergegeben werden.

Zusammenfassung der Geschehnisse:

Ein 34 Jahre alter Captain der Berufsfeuerwehr und ein 37 Jahre alter Berufsfeuerwehrmann starben während der primären Suche nach zwei vermissten Bewohnern während eines Wohnhausbrandes. Die beiden Todesopfer waren Teil der ersteintreffenden Einheit, die um 1:50 Uhr den Einsatzort erreichte. Sie nahmen einen schnellen Angriff vor und brachten das im Wohnzimmer sichtbare Feuer schnell unter Kontrolle. Daraufhin forderten sie vertikale Ventilation an, nahmen eine Wärmebildkamera mit sich und gingen erneut in das Gebäude vor um nach den sicher Vermissten zu suchen, diesmal ohne eine Schlauchleitung. Auch ein anderer Trupp betrat das Gebäude ohne Schlauchleitung und durchsuchte den Küchenbereich. Ein Überdrucklüfter wurde an der Eingangstür in Stellung gebracht, um die Sichtverhältnisse für die Suchtrupps zu verbessern. Der Trupp fand eine vermisste Person und war dabei, diese nach draußen zu verbringen, als ein Rollover sich vom Flur bis in das Wohnzimmer ausbreitete. Weitere Einheiten trafen ein und übernahmen verschiedene Aufgaben vor Ort, bevor ein Battalion Chief eintraf und die Einsatzleitung übernahm. Der EL traf um 2:01 Uhr ein und fragte beim Maschinisten der ersteintreffenden Einheit nach, wo sein Gruppenführer (Opfer Nr. 2) sei. Ein anderer Gruppenführer, der bei der Rettung des Zivilisten aus der Küche geholfen hatte, ging kurz wieder ins Gebäude zurück, um die Brandbekämpfung aufzunehmen. Danach verließ er das Gebäude und benachrichtigte den EL über seine Besorgnis um die beiden Opfer, die um ca. 2:05 Uhr immer noch im Gebäude waren und langsam ans Ende ihres Luftvorrates gelangen mussten. Die Einsatzkräfte suchten nun das Gebäude nach den Opfern ab und fanden sie in einem Zimmer auf der Gebäuderückseite, wo sie von schneller Brandausbreitung übermannt worden waren.

Schlüsselfaktoren in diesem Unfall waren der Fehler der privaten Wachfirma, den Feueralarm unverzüglich an die Feuerwehr zu melden, unzureichende Ausrückestärken, keine ausreichende Lageerkundung und Übergabe der Einsatzleitung, Suchtrupps ohne Schutz einer Schlauchleitung, keine Vornahme von Backup-Schlauchleitungen, mangelhafte Ventilation und mangelhafte Ausbildung in Brandverhalten.

NIOSH kommt zu dem Schluss, dass zur Verhinderung ähnlicher Unfälle in der Zukunft, Feuerwehren folgende Maßnahmen ergreifen sollten:

Quelle (mit Fotos): NIOSH-Bericht