- Gebäudebrand - extremes Brandphänomen - zwei verletzte FA

Gebäudebrand - extremes Brandphänomen - zwei verletzte FA, Foto: Feuerwehr Heidelberg (bl) Heidelberg (Baden-Württemberg). In der Nacht auf den 22.11.2019 kam es im Stadtgebiet von Heidelberg zu einem Gebäudebrand. Gemäß Alarm- und Ausrückordnung traf zunächst der Löschzug der Berufsfeuerwehr, gefolgt von zwei Löschfahrzeugen der Abteilungen Altstadt und Ziegelhausen vor Ort ein. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Person im Gebäude vermisst. Die Wohnungseingangstüre des Vermissten wurde durch die Polizei bereits geöffnet. Das Brandobjekt befand sich in extremer Hanglage mit ausschließlich einspuriger Zufahrtsmöglichkeit. Durch die Hanglage, die fehlenden Wege ums Objekt und den dichten Bewuchs direkt am Gebäude war keine Erkundung der Gebäuderückseite möglich. Das Brandobjekt erstreckte sich über vier Etagen und liegt mit zwei Untergeschossen versetzt am Hang. Zum Zeitpunkt des Eintreffens der Feuerwehr war die Bewohnerin der erdgeschossigen Nutzungseinheit bereits in Sicherheit. In der Maisonettwohnung im Untergeschoss wurde eine Person vermisst.

Die Kräfte der Berufsfeuerwehr gingen sofort mit zwei Atemschutztrupps zur Menschenrettung in die Brandwohnung vor. Zu diesem Zeitpunkt konnte eine Verrauchung aus dem Zugangsbereich der Maisonettewohnung im Untergeschoss sowie eine starke Rauchentwicklung an der Außenseite im rückwärtigen Gebäudebereich festgestellt werden. Während der Bereitstellung weiterer Trupps, unter anderem als Sicherheitstrupp, kam es zu einer schlagartigen Zunahme der Branddynamik mit einhergehender Veränderung von Dichte, Farbe und Ausbreitungsverhalten des Brandrauches mit einer anschließenden Rauchgasdurchzündung.

Der zu diesem Zeitpunkt im Bereich des 1. UG eingesetzte Angriffstrupp war durch die Rauchgasdurchzündung unmittelbar betroffen und konnte sich aus eigener Kraft bis zum Eingangsbereich retten, wo er von weiteren Kräften versorgt wurde. Beim Truppführer hatte bedingt durch die thermische Beaufschlagung bereits die Zersetzung der Schutzkleidung eingesetzt. Aufgrund der massiven Hitzeeinwirkung wurde der Truppführer mittels eines nahegelegenen Standrohres abgekühlt. Der etwas später aus dem Objekt kommende Truppmann (ca. 5 sek) verließ das Gebäude mit großflächig im Bein- und Rückenbereich brennender Schutzkleidung und wurde durch Kollegen mittels eines C-Rohres abgelöscht und gekühlt. Die medizinische Versorgung erfolgte unmittelbar durch den bereits anwesenden Rettungsdienst und Notarzt. Nach den Rückmeldungen der behandelnden Ärzte erlitt der Truppmann schwere Verbrennungen an 5 % der Körperoberfläche. Er wurde zur Behandlung in ein Schwerbrandverletztenzentrum gebracht. Zum aktuellen Zeitpunkt (26.11.2019) sind die Ärzte optimistisch, dass der verletzte Truppmann am kommenden Freitag (29.11.2019) das Schwerstbrandverletztenzentrum verlassen kann.

Der Truppführer wurde aufgrund der Hitzeeinwirkung, eines Sturzgeschehens und einer Schocksymptomatik in eine Heidelberger Klinik eingeliefert. Er konnte nach umfangreichen Untersuchungen und ambulanter Versorgung das Krankenhaus im Laufe des Vormittags wieder verlassen. Der zeitlich bedingten geringen Eindringtiefe des vorgehenden Trupps ist es zu verdanken, dass die Einsatzkräfte nicht noch schlimmer verletzt wurden.

Das Alarmstichwort wurde auf Grund dieses Vorfalls mit dem Stichwort „Atemschutznotfall“ erhöht. Neben der Verständigung weiterer Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes wurden auch Kräfte der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) alarmiert. Im Verlauf des Einsatzes wurden alle Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr sowie dienstfreie Kräfte der Berufsfeuerwehr alarmiert.

Nach Bewältigung des Atemschutznotfalls wurde mit insgesamt 6 C-Rohren die Personensuche und Brandbekämpfung wieder aufgenommen. Die vermisste Person wurde daraufhin leblos in ihrer Wohneinheit aufgefunden. Die weitere Brandbekämpfung wurde durch die bauliche Situation, die fehlenden Zugangsmöglichkeiten im Außenbereich und die großen Brandlasten deutlich erschwert.

Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch bis in die Mittagsstunden. Der durch den Atemschutznotfall betroffene Löschzug der Berufsfeuerwehr und die zum Zeitpunkt der Rauchgasdurchzündung anwesenden Kräfte der Freiwillige Feuerwehr wurden mit dem Eintreffen weiterer Kräfte an der Einsatzstelle abgelöst. Gemeinsam mit den Kräften der PSNV-Teams wurde der Einsatz im Anschluss auf den Wachen analysiert und das Erlebte besprochen.

Insgesamt waren 15 Kräfte der Hilfsorganisationen, 110 haupt- und ehrenamtliche Kräfte der Feuerwehr Heidelberg und 13 Einsatzkräfte der Feuerwehr Leimen im Einsatz. Darüber hinaus waren Vertreter der Stadtwerke Heidelberg aus den Bereichen Strom- und Gasversorgung vor Ort.

Quelle: Feuerwehr Heidelberg (Text- und Bildmaterial)

Bilder:

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